Die Klanginstallation ATS-1 stellt die Fülllaute wie beispielsweise »äh«
oder »hm«, die oftmals in vorproduzierten Rundfunksendungen,
zugunsten einer flüssigen Rede, eliminiert werden, in den Mittelpunkt
des akustischen Geschehens und setzt sich mit deren sprachlichen Ausdruckswirkungen
auseinander. Diese Sprechpausen haben, neben dem Luftholen um die Sprechatmung
aufrechtzuerhalten, auch eine kommunikative Funktion. Sie halten den sprachlichen
Kontakt zum Zuhörer. Ein »äh« kann zum Beispiel
als Ausdruck distanzierender Ironie oder Zweifel verstanden werden oder
ein freudiges Erwarten signalisieren. Abfolgen der einzelnen Laute werden
über eine räumliche Anordnung von 6 Lautsprechern in der Goldhalle
des Hessischen Rundfunks abgespielt. Besucher, die durch die Goldhalle
gehen, bewegen sich durch mehrere akustische Klangfelder, die aus Variationen
von Laut-Abfolgen bestehen. Die einzelnen, individuellen »ähs«,
»euhs« oder ein Räuspern transportieren immer noch scheinbar
ihren alten, Sinnzusammenhang, erzeugen aber auch neue und verweisen darauf,
dass eine genauere Erläuterung, Erklärung oder das gesuchte
passende Wort noch folgt. Die Zuhörer befinden sich in einer Erwartungs-Schleife,
mit dem Verweis, dass das eigentlich gemeinte noch nicht gesagt ist.
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