Die Stadt Troisdorf umfasst zwölf sehr unterschiedliche Ortsteile. Sie
sind geprägt durch ihre jeweilige Geschichte, wirtschaftliche Entwicklung
und entsprechende Nutzung, beispielsweise der Stadtteil Friedrich-Wilhelms-Hütte
durch die Industrialisierung im 19. Jahrhundert, das Gebiet um den Rittersitz
Burg Wissem durch die frühe Besiedlung oder das Gebiet Junkersring
durch die heutige Ansiedlung von Logistik-Unternehmen.
Diese in den Ortsteilen sichtbaren unterschiedlichen historischen und
wirtschaftlichen Entwicklungen greifen wir in unserer Klanginstallation
‚Troisdorfer Uhrwerke‘ auf. Ausgehend von Prägung, Historie
und ehemaliger beziehungsweise heutiger Funktion sind an fünf unterschiedlichen
Orten in Troisdorf Gruppen verschiedener akustischer Uhren installiert.
Man sieht sie nicht, sondern sie sind durch leises Ticken oder Aufziehgeräusche
zu hören. In Bezug zum jeweiligen Ort ticken sie in unterschiedlichen
Rhythmen, beispielsweise im 2-Sekunden-Takt, was dem Ticken einer Standuhr,
oder im 1/8-Takt, was dem einer Armbanduhr entspricht.
Uhrwerke messen nicht nur die Zeit. Sie sind selbst Zeugnisse einer bestimmten
Zeit und repräsentieren den Stand der Technik mit dem entsprechenden
Zeitverständnis. Sie sind ein Symbol für Zeit-Ordnungen, beispielsweise
von industriell organisierten Arbeitsstrukturen, sie stehen für den
Fluss der Zeit und die Vergänglichkeit. Diese Gedanken aufgreifend
haben wir fünf verschiedene Orte ausgewählt, an denen unterschiedliche
Konstellationen von Uhren zu hören waren, deren Anzahl, Anordnung
und Rhythmen sich aus den charakteristischen Eigenschaften des einzelnen
Ortes ergeben. Sie stehen in einem Bezug zueinander und eröffnen
fünf verschiedene Blick- und Hörperspektiven auf die Stadt Troisdorf.
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